Innenstadt Radevormwald

„Man muss sich schon etwas einfallen lassen“

Einzelhandel in Radevormwald

Gabriela Jungfleisch-Kopp ist mit ihrem Modegeschäft „Gabis Klamöttchen“ von der Weststraße auf die Kaiserstraße, ins ehemalige Geschäft von Garten Werker, umgezogen und freut sich nun über deutlich mehr Platz und wesentlich mehr Laufkundschaft. Ein Erfolgsprojekt aus dem Sofortprogramm Innenstadt.

Vor gerade einmal 18 Monaten stand Gabriela Jungfleisch-Koppvoller Vorfreude in ihrem frisch bezogenen Laden an der Weststraße 2. Es war das erste Mal, dass die Unternehmerin, die sich vier Jahre zuvor mit privaten Klamottenpartys selbstständig gemacht hatte, auch ein stationäres Geschäft führen würde. Gewagt hatte sie den Schritt nur, weil die Radevormwalder Wirtschaftsförderung – um den Leerstand in der Innenstadt zu minimieren – ein Sofortprogramm aufgelegt hatte, durch das Jungfleisch-Kopp lediglich 20 Prozent der Miete zahlen mussten. Der Rest wurde über das Förderprogramm und die Stadt gezahlt. Das überschaubare finanzielle Risiko überzeugte sie.

Denn dass ihr Frauen-Bekleidungsgeschäft in einer Seitenstraße der Radevormwalder Innenstadt so erfolgreich laufen würde, dass sie sich eineinhalb Jahre später deutlich vergrößern würde, davon hatte sie zu jener Zeit nur träumen können. Doch der Traum ist nun in Erfüllung gegangen, und Jungfleisch-Kopp freut sich über eine zweite Neueröffnung – diesmal noch prominenter, auf der oberen Kaiserstraße 66.

Von 47 Quadratmetern auf der Weststraße hat sich die Geschäftsfrau nun auf 130 Quadratmetern auf der Kaiserstraße 66 vergrößert. Zu einer Sortimentserweiterung, etwa einer zusätzlichen Männerabteilung, hat das bis jetzt allerdings nicht geführt. Sie bietet nach wie vor nur ausgewählte Frauenbekleidung an, aktuell warme Pullis, Mützen und Schals sowie schicke Outfits für jeden Anlass in den Konfektionsgrößen 36 bis 44. Jetzt aber womöglich etwas mehrdavon. Denn am neuen Standort hat sie nun auch ein eigenes Lager, so dass sie bei Mehrbedarf eines Produktes nicht gleich zum Großhandel fahren muss, sondern möglicherweise noch das ein oder andere Exemplar bei ihr vorrätig ist.

Die obere Etage des Hauses wird Gabriela Jungfleisch-Kopp als Eventraum im Januar eröffnen. Hier laufen derzeit noch Umbaumaßnahmen. Der Eventraum, mit Platz für etwa 16 Personen, soll künftig für Klamottenpartys genutzt oder für andere Eventsvermietet werden. Alle vier bis sechs Wochen will Jungfleisch-Kopp am neuen Standort gemeinsam mit Vereinen Aktionen organisieren, um die Laufkundschaft auf der Straße zu nutzen und in ihren Laden zu locken. Die großen Schaufenster, durch die man einen guten Blick ins Ladeninnere werfen kann, seien großartig, schwärmt die Geschäftsinhaberin. Die Resonanz nach nur wenigen Wochen sei bombastisch gut. Neben ihren treuen Stammkunden hätten sie nun noch mehr Menschen wahrgenommen, die gar nicht wussten, dass Jungfleisch-Kopp bereits seit eineinhalb Jahren ein Geschäft in der Radevormwalder Innenstadt führte.

Die Förderung des Sofortprogramms hat mir die Möglichkeit gegeben, mein Vorhaben ohne großes Risiko auszuprobieren. Ohne das hätte ich den Schritt nicht gewagt“, sagt Jungfleisch-Koppüberzeugt. Nun startete sie größer und ohne Förderung in einemneuen Geschäft durch. Die Förderung wäre zum Ende des Jahres ohnehin ausgelaufen. Ihrem früheren Standort an der Weststraße, sagt sie etwas wehmütig, habe sie viel zu verdanken. Obwohl das Geschäft in einer Seitenstraße lag, lief es sehr gut. „Ansonsten hätte ich diesen Schritt in das neue Geschäft nicht gewagt.“ Den alten Standort betrachte sie nach wie vor als ihr Baby. „Ich habe den Schritt nie bereut und bin stolz, wie sich das Ganze entwickelt hat.“

Ohne familiäre Unterstützung, macht sie deutlich, hätte es nicht funktioniert und natürlich, betont Jungfleisch-Kopp, stecke sehr viel Arbeit dahinter. Sie sei sehr aktiv in den sozialen Netzwerken, fahre jede Woche zum Großmarkt, um sich über Neuigkeiten zu informieren. Auch in der Stadt bringt sie sich ein, wird in diesem Jahr Teil des Adventskalenders sein. Nur so, sagt sie deutlich, könne das Projekt Einzelhandel in einer kleinen Stadt wie Radevormwald funktionieren. „Man muss sich schon etwas einfallen lassen, um die Menschen anzusprechen und auf sich aufmerksam zu machen.“

Info

Gabi’s Klamöttchen ist von mittwochs bis freitags von 10 bis 18 Uhr, sowie samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Sobald sich das Geschäft an der Kaiserstraße 66 etabliert hat, könnte sich Gabriela Jungfleisch-Kopp auch eine Erweiterung vorstellen. Denn in Radevormwald mangele es an Geschäften mit Männerbekleidung.

Text von Christina Segovia Buendia

Stadt Radevormwald
Burkhard Klein

+49 2195 606205
Burkhard.Klein@radevormwald.de

DSK Stadtentwicklung
Bernd Mailand

+49 211 56002-16
bernd.mailand@dsk-gmbh.de

Natalie Sattler

+49 211 56002-22
natalie.sattler@dsk-gmbh.de

Stadt Radevormwald
Burkhard Klein

+49 2195 606205
Burkhard.Klein@radevormwald.de

DSK Stadtentwicklung
Anastassia Boes

+49 211 56002-34
Anastassia.Boes@dsk-gmbh.de